GisChem

Natrium

Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf


Natrium


Gefahren für Mensch und Umwelt

GHS02 GHS05

Gefahr

Die folgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf die Verwendung in Laboratorien.
Ver­schlucken oder Auf­nahme durch die Haut kann zu Ge­sund­heits­schä­den führen. Ver­ursacht schwere Ver­ätz­ungen der Haut und schwere Augen­schäden (H314).
In Berührung mit Wasser entstehen selbstentzündbare Gase (H260). Reagiert heftig mit Wasser (EUH014). Selbstentzündung bei ca. 115 °C. Achtung: Unter bestimmten Bedingungen ist auch eine Selbstentzündung unter 115 °C möglich. Rea­giert mit Was­ser unter Bil­dung von Wasser­stoff, Explosi­onsgefahr! Reagiert mit star­ken Oxi­dations­mitteln un­ter hef­tiger Wärme­ent­wicklung. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Rea­giert mit Säu­ren un­ter heftiger Wär­me­ent­wick­lung. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Bildet mit niede­ren Alko­holen selbst­ent­zünd­liche Gase oder Dämpfe. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Halogenen, Metall­halo­geniden, Nicht­metall­halo­geni­den, Metall­oxiden, Nitro­ver­bindungen, Schwefel, Schwefel­kohlen­stoff, Kohlen­dioxid, Diazomethan, orga­nischen Verbindungen, Säure­chloriden, Säureamiden und Ammoniumverbindungen. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Queck­silber, Aktivkohle und Nicht­metall­oxiden. Vorsicht! In feiner Ver­teilung Selbst­ent­zün­dungs­gefahr! Dies gilt z. B. für Dispersionen und eingetrocknete Krusten an der Oberfläche. Erwärmtes Natrium entzündet sich an der Luft sofort und verbrennt in heftiger Reaktion. An feuchter Luft kann sich das Metall auch bei Raumtemperatur von selbst entzünden.
WGK: 1 (schwach wassergefährdend)




Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Leer/Abstand Gesichtsschutzschild und Augen M009 Handschutz benutzen P011 Mit Wasser löschen verbot

Reak­tions­fähige Stoffe fern hal­ten bzw. nur kon­trolliert zu­geben. Nicht zum Trocknen von Halogenkohlenwasserstoffen verwenden. Alkalibeständige Hilfsgeräte verwenden. Kontakt mit Wasser und Luftfeuchtigkeit unbedingt vermeiden: Zufälligen Wasserzutritt sicher ausschließen. Auf Trocken­heit ach­ten, nur trocke­ne Hilfs­mittel ver­wen­den. Nicht offen an der Luft liegenlassen, auch nicht für kurze Zeit. Nur geschlossene Apparaturen verwenden. Zur Beheizung von Apparaturen sind Öl- oder Elektroheizungen geeignet. Wasser und Dampf sollten als Wärmeträger nicht verwendet werden. Nicht feucht reinigen! Stattdessen kleine Teile mit niedrigsiedenden Alkoholen (z. B. Methanol, Ethanol) reinigen. Dabei auch die Checkliste "Vernichtung von Natriumresten im Labor" beachten. Arbeitsgeräte einsetzen, die Hautkontakt verhindern oder verringern.
Von Zündquellen (z.B. elektrischen Geräten, offenen Flammen, Wärmequellen und Funken) fernhalten.
Nicht Essen, Trinken, Rauchen oder Schnupfen. Be­rührung mit Au­gen, Haut und Klei­dung ver­mei­den! Vor je­der Pau­se und nach Ar­beits­en­de Hände und andere ver­schmutzte Körper­stellen gründ­lich rei­ni­gen. Nach der Arbeit Haut­pfle­ge­mit­tel ver­wen­den! Produkt­reste sofort von der Haut entfer­nen, Haut schonend reinigen und sorgfältig abtrocknen. Keinen Arm- oder Handschmuck tragen. Straßen­klei­dung ge­trennt von Ar­beits­klei­dung auf­be­wahren! Verschmutzte Arbeitskleidung sofort wechseln. Separate Putzlappen und Reinigungstücher für Haut und Maschinen oder Geräte verwenden.
Lagerbedingungen beachten! Petroleum sollte nur dann als Inertflüssigkeit verwendet werden, wenn darin das Vorliegen möglicher reaktiver Verunreinigungen sicher ausgeschlossen werden kann. Auch leere Gebinde inertisieren und luftdicht verschließen.
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)

Augenschutz: Korb­brille! Bei Gefähr­dung des Ge­sichts durch Spritz­gefahr: zusätzlich Schutz­schirm.
Handschutz: Für den Umgang mit Natrium sind Handschuhe aus dickem Spalt-Rindleder mit Stulpen geeignet. Tragezeiten von Schutzhandschuhen beachten! Bei längerfristigem Tragen von Schutzhandschuhen: spezielle Hautschutzmittel vor der Arbeit verwenden.



Verhalten im Gefahrenfall

Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Bei der Besei­tigung von ausge­lau­fenem/ver­schüttetem Produkt immer Schutz­brille, Hand­schuhe sowie bei größeren Mengen Atem­schutz tragen. Geeigneter Atemschutz: Partikelfilter P2 (weiß). Verschüttetes Natrium sofort mit Natriumcarbonat oder Natriumchlorid abdecken, mit einer Eisenzange trocken aufnehmen und in mit Paraffinöl gefüllte, verschließbare Behälter geben. Auf keinen Fall, auch nicht kleinste Mengen, in die üblichen Abfallbehälter oder Wasch- und Spülbecken geben, da unmittelbare Brand- und Explosionsgefahr besteht. Zum Reinigen von Boden oder verschmutzten Gegenständen eignen sich niedrigsiedende Alkohole. Dabei die Hinweise unter "Entsorgung" beachten. Achtung - Auf keinen Fall mit Was­ser in Be­rüh­rung bringen, Explo­sions­gefahr! Bei Be­häl­ter­bruch Ent­zün­dungs­gefahr! Metallteilchen trocken entfernen oder im kräftigen Strahl mit viel Wasser abwaschen.
Produkt ist brenn­bar. Sonder­lösch­pulver für die Brand­klasse D (Metall­brand­lösch­pulver) einsetzen. Auf keinen Fall Wasser, Kohlen­dioxid oder Schaum ver­wen­den! Auf Selbst­ent­zün­dung ach­ten! Bei Brand ent­ste­hen ge­fähr­liche Dämpfe (z.B. Wasser­stoff, Natriumhydroxidrauch)!
Ein­dringen in Boden, Gewäs­ser und Kanalisation ver­hindern!
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)
Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)



Erste Hilfe

Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.
Nach Augenkontakt: Sofort unter Schutz des un­ver­letzten Auges ausgiebig (mind. 10 Minu­ten) bei geöff­ne­ten Lidern mit Was­ser spülen.
Nach Hautkontakt: Verunreinigte Kleidung, auch Un­ter­wäsche und Schuhe, so­fort aus­ziehen (auf Brand­ge­fährdung ach­ten). Haut mit viel Was­ser spülen. Ver­ätzun­gen keim­frei be­decken.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Ge­fahren­bereich bringen. Sofort, auch bei feh­lenden Krank­heits­zeichen, ein Do­sier­aerosol (inha­lati­ves Ste­roid) ein­atmen lassen. Dosierung, Art der Anwendung und weitere Behandlung nach be­triebs­ärztlicher Anordnung!
Nach Verschlucken: Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mun­des. Was­ser in klei­nen Schlu­cken trin­ken lassen.
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)



Sachgerechte Entsorgung

Nicht in Aus­guss oder Müll­ton­ne schüt­ten! Bei Wasserkontakt eingetrockneter Natriumreste Explosionsgefahr! Große Natriummengen in einem Behälter mit inertem Lösemittel oder unter Inertgas (z. B. Stickstoff) sammeln. Kleine Natriummengen vorsichtig in kleinen Portionen in niedrigsiedende Alkohole, z. B. Butanol (Überschuss) eintragen. Das entstandene Alkoholat durch langsame Wasserzugabe zerstören. Hierbei die Checkliste "Vernichtung von Natriumresten im Labor" beachten. Papier, das beim Zerschneiden und Entkrusten von Natrium oder zum Entfernen von den am Natrium haftenden Flüssigkeitsresten benutzt wurde, muss in speziellen Abfallbehältern gesammelt werden.
Stoff/Produkt-Abfälle zur Entsorgung sammeln in: (bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben)
Ver­unrei­nigtes Auf­saug­material und Putz­lappen sammeln in: (bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben)
Verpackungen mit Restinhalten: (bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben)