GisChem

Chlor

Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf


Chlor


Gefahren für Mensch und Umwelt

GHS06 GHS03 GHS04 GHS09

Gefahr

Ein­at­men kann zu Ge­sund­heits­schä­den führen. Lebensgefahr bei Einatmen (H330). Wirkt ätzend auf die Atemwege (EUH071). Verursacht Hautreizungen (H315). Verursacht schwere Augenreizung (H319). Kann die Atemwege reizen (H335). Kann Atem­not, Bron­chitis, Bronchospasmus, Zyanose ver­ur­sachen. Ein­atmen der Dämpfe kann auch noch nach Stun­den zu einem töd­lichen Lungen­ödem füh­ren. Direkter Hautkontakt mit flüssigem Chlor kann Verätzungen verursachen, d.h. Hautgewebe und Schleimhäute zerstören. Trockene Haut ist gegenüber Chlorgas weniger empfindlich.
Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel (H270). Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren (H280). Reagiert mit Reduktionsmitteln unter heftiger Wärmeentwicklung. Rea­giert mit Lau­gen unter hef­tiger Wärme­ent­wicklung. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Metall­pulvern, Alkali­metallen, Alkoholen oder anderen organischen Substanzen. Achtung - im Kon­takt mit brenn­baren Stoffen Ent­zün­dungs­gefahr! Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. In Gegenwart von Feuchtigkeit sind besonders heftige Reaktionen möglich und es besteht Korrosionsgefahr.
Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung (H410).
WGK: 2 (deutlich wassergefährdend)




Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

D-P006 Zutritt für Unbefugte v Leer/Abstand M004 Augenschutz benutzen M017 Atemschutz benutzen M009 Handschutz benutzen

Räume so lüf­ten, dass kein Sauer­stoff­mangel oder gefähr­liche Gas­konzen­tratio­nen ent­stehen können. Nur auf Dicht­heit ge­prüf­te An­la­gen, Rohr- und Schlauch­lei­tungen benut­zen. Austretende Gase direkt an der Entstehungs- oder Austrittstelle absaugen. Reak­tions­fähige Stoffe fern hal­ten bzw. nur kon­trolliert zu­geben. Offene Flammen und Wärmequellen fernhalten. Schweißarbeiten nur unter Aufsicht durchführen. Ver­schlüsse von Behältern nur nach Druck­aus­gleich vorsichtig öff­nen! Wird die Gas­ent­nahme aus Druck­gas­flaschen länger unter­brochen oder die Flasche trans­portiert, Flaschen­ventil schließen und mit Ventil­schutz­kappe ver­sehen. Druck­gas­fla­schen nur auf z.B. Roll­reifen, Fla­schen­fuß, Kon­kav­böden rollen - nicht wer­fen! Druck­gas­flaschen gegen Um­fallen oder Herab­fallen sichern! Druck­gas­flaschen und Lager­behäl­ter vor mecha­nischer Beschä­digung schützen, z.B. durch An­fahr­schutz, Ab­schran­kung, Schutz­abstand. Arbeitsgeräte einsetzen, die Hautkontakt verhindern oder verringern. Arbeitsgeräte einsetzen, die Hautkontakt verhindern oder verringern.
Vor Sonnenbestrahlung und Erwärmung schützen. Feuer­arbei­ten, Heiß­arbeiten, Schweißen nur mit schrift­licher Erlaubnis. Gemische von Chlor mit bestimmten Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Estern, Lösemitteln, Silikonölen und Silikonkautschukmassen können explosionsfähig sein. Dies ist separat zu bewerten und entsprechende Explosionsschutzmaßnahmen sind zu treffen.
Nicht Essen, Trinken, Rauchen oder Schnupfen. Einatmen von Gas vermeiden. Be­rührung mit Au­gen, Haut und Klei­dung ver­mei­den! Vor je­der Pau­se und nach Ar­beits­en­de Hände und andere ver­schmutzte Körper­stellen gründ­lich rei­ni­gen. Nach der Arbeit Haut­pfle­ge­mit­tel ver­wen­den! Produkt­reste sofort von der Haut entfer­nen, Haut schonend reinigen und sorgfältig abtrocknen. Keinen Arm- oder Handschmuck tragen. Vor­beu­gen­der Haut­schutz er­for­der­lich. Straßen­klei­dung ge­trennt von Ar­beits­klei­dung auf­be­wahren!
Unter Verschluss oder nur für fach­kundige und zuver­lässige Per­sonen zugänglich aufbe­wahren.
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)

Augenschutz: Korb­brille! Bei Gefähr­dung des Ge­sichts durch Spritz­gefahr: zusätzlich Schutz­schirm.
Handschutz: Handschuhe aus: . . . (Bitte wählen Sie aus dem GisChem-Datenblatt oder dem SDB Abschnitt 8 unter Berücksichtigung der Tätigkeit einen geeigneten Schutzhandschuh aus und geben diesen hier an.) Beim Tragen von Schutz­hand­schuhen sind Baum­woll­unter­zieh­hand­schuhe empfehlenswert! Tragezeiten von Schutzhandschuhen beachten! Bei längerfristigem Tragen von Schutzhandschuhen: spezielle Hautschutzmittel vor der Arbeit verwenden. Bei Transport gegen mechanische Beanspruchung beschichtete Handschuhe, ansonsten Hand­schutz auf andere Gefahrstoffe abstimmen. Bei Bedarf: gerbstoffhaltige Hautschutzmittel verwenden. Fußschutz: Bei der Handhabung von z.B. Druck­gasflaschen Sicher­heits­schuhe tragen.
Atemschutz: Kombinationsfilter B-P3 (grau/weiß).




Verhalten im Gefahrenfall

Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Gefährdete Bereiche sofort räumen, Personen müssen sich auf der windzugewandten Seite aufhalten. Bei der Freisetzung größerer Mengen betroffene Umgebung und Feuerwehr unterrichten. Wenn möglich, weiteres Freisetzen unterbinden. Erstickungs­gefahr in Senken, Schäch­ten, Gru­ben, Kellern, Kanali­sation, Silos! Wenn ohne Risi­ko mög­lich, Gas­zufuhr ab­sperren oder Leck schließen. Undichte Druck­gas­flaschen mit Bergungs­behälter ins Freie bringen, Inhalt vor­sichtig abblasen oder unter Absaugung stellen. Ist das nicht möglich, ggf. Feuerwehr und/oder Füllwerk informieren. Bei der Scha­dens­be­sei­tigung immer umge­bungs­luftunab­hängiges Atem­schutz­gerät tra­gen. Raum an­schließend lüf­ten.
Pro­dukt ist nicht brenn­bar. Vorsicht! Produkt ist brandfördernd und erhöht die Gefahr im Brandfall! Bei Brand in der Um­ge­bung Be­häl­ter mit Sprüh­was­ser küh­len! Ent­weichende Dämpfe mit Sprüh­wasser nieder­schlagen, an­schließend mög­lichst schnelle Reini­gung. Austretendes, flüssiges Chlorgas mit Wasser bekämpfen. Nur die sich am Boden ausbreitenden Nebel mit Sprühwasser niederschlagen. Dies reagiert anschließend ätzend. Berst- und Ex­plo­sions­ge­fahr bei Er­wärmung! Bei Brand in der Umgebung unter Beach­tung des Selbst­schutzes gefüllte Druckgas­behälter (Flaschen) aus dem Gefahren­bereich brin­gen. Ist das nicht möglich, mit Wasser aus geschützter Stellung besprühen. Feuerwehr über gefährdete Druckgasbehälter (Flaschen) oder Lagerbehälter informieren.
Ein­dringen in Boden, Gewäs­ser und Kanalisation ver­hindern!
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)
Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)



Erste Hilfe

Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.
Nach Augenkontakt: Sofort unter Schutz des un­ver­letzten Auges ausgiebig (mind. 10 Minu­ten) bei geöff­ne­ten Lidern mit Was­ser spülen.
Nach Hautkontakt: Ver­un­reinigte Klei­dung, auch Unterwäsche und Schuhe, so­fort aus­ziehen; persönliche Schutzausrüstung tragen. Mit viel Was­ser und Sei­fe rei­ni­gen. Ver­ätzun­gen keim­frei be­decken.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Ge­fahren­be­reich bringen. Frisch­luft­zu­fuhr durch Ein­at­men von frischer Luft oder Beat­mung. Beatmungs­hilfen benutzen (Selbst­schutz). Sofort, auch bei feh­lenden Krank­heits­zeichen, ein Do­sier­aerosol (inha­lati­ves Ste­roid) ein­atmen lassen. Dosierung, Art der Anwendung und weitere Behandlung nach be­triebs­ärztlicher Anordnung!
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)



Sachgerechte Entsorgung

Druck­gas­flaschen nicht bis zum völ­ligen Druck­ausgleich ent­leeren. Restgas­men­gen nicht in die Atmo­sphäre abblasen. Leere Druck­gas­flaschen kenn­zeich­nen, Rück­gabe an den Lieferanten. Defekte Druckgasflaschen kennzeichnen, Lieferanten informieren.