GisChem

Trockeneis-Lösemittel-Kältemischungen

Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf


Trockeneis-Lösemittel-Kältemischungen


Gefahren für Mensch und Umwelt

Ein­atmen oder Haut­kon­takt kann zu Ge­sund­heits­schä­den führen. Direkter Kontakt kann starke Erfrie­rungen ver­ursachen. Da bei Kältemischungen kein Gaspolster gebildet werden kann, kann auch sehr kurzer Kontakt bereits zu Erfrierungen führen. Bei höheren Konzentra­tionen be­steht Er­stickungs­gefahr. Vor­über­gehend Atembe­schwerden, Schwin­del, Benom­men­heit, Übelkeit, Kopf­schmerzen und Koordi­nations­störung mög­lich.
Die Bildung explosionsfähiger Atmosphäre ist nicht möglich, so lange die Kältemischungen Temperaturen unter - 30 °C aufweisen. Beim Anmischen sowie nach dem Auftauen sind jedoch die Flammpunkte der Lösemittel überschritten, so dass dabei die Bildung explosionsfähiger Atmosphäre möglich ist. Hierzu sind nähere Informationen den GisChem-Datenblättern des jeweils eingesetzten Lösemittels zu entnehmen. Beim Erwärmen entstehen, so lange noch Trockeneis in der Mischung vorhanden ist, große Mengen Gas: Berstgefahr durch Druckaufbau in geschlossenen Behältern! Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Alka­lien, Ammoniak und Aminen. Weitere gefährliche Reaktionen abhängig vom eingesetzten Lösemittel sind möglich. Hierzu sind Informationen den GisChem-Datenblättern des Lösemittels zu entnehmen.



Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Leer/Abstand M004 Augenschutz benutzen M009 Handschutz benutzen

Beim offenen Umgang mit größeren Mengen Trockeneis-Kältemischungen möglichst im Abzug arbeiten, Frontschieber geschlossen halten. Herstellen und Auftauen der Trockeneis-Kältemischungen nur im Abzug. Ge­fäße nicht offen ste­hen las­sen! Bei Temperaturen über Achtung, z.B. Raum­tem­pera­tur kann sich in geschlossenen Behältern ein Überdruck aufbauen. Trockeneis (-pellets) nur langsam und portionsweise in wärmere Lösungen geben und den Behälter schwenken bzw. die Lösung rühren. Kryo­behälter so trans­por­tieren, dass sie nicht um­fallen oder herab­fallen können. Ladung sichern! Auf Trocken­heit ach­ten, nur trocke­ne Hilfs­mittel ver­wen­den. Behälter, Lei­tungen, ver­schraubte Flan­sche regel­mäßig auf Mate­rial­schrum­pfungen prü­fen.
Beim Herstellen der Kältemischung sowie nach deren Auftauen besteht aufgrund des brennbaren Lösemittels Brand- und Explosionsgefahr. Das Herstellen sowie das Auftauen sollte daher nur in einem Abzug erfolgen.
Nicht Essen, Trinken, Rauchen oder Schnupfen. Einatmen von Dämpfen vermeiden! Be­rührung mit Au­gen, Haut und Klei­dung ver­mei­den! Vor je­der Pau­se und nach Ar­beits­en­de Hände und andere ver­schmutzte Körper­stellen gründ­lich rei­ni­gen. Nach der Arbeit Haut­pfle­ge­mit­tel ver­wen­den! Straßen­klei­dung ge­trennt von Ar­beits­klei­dung auf­be­wahren!
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)

Augenschutz: Ge­stell­brille mit Seiten­schutz.
Handschutz: Kälte­be­stän­dige, flüssig­keits­dichte, gut iso­lieren­de Hand­schuhe (Kryo­hand­schuhe) ver­wen­den. Bei Bedarf: gerbstoffhaltige Hautschutzmittel verwenden.
Körperschutz: Saubere, trockene, nicht eng anlie­gende Klei­dung aus Natur­fasern, ohne um­geschla­gene Hosen­beine oder Ärmel. Schuhe, die schnell aus­ge­zogen werden können. Beim Ab- und Um­füllen zu­sätz­lich: Kälte­schutz­schürze.



Verhalten im Gefahrenfall

Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Bei der Besei­tigung von ausge­lau­fenem/ver­schüttetem Produkt immer Schutz­brille, Hand­schuhe sowie bei größeren Mengen Atem­schutz tragen. Geeigneter Atemschutz: umge­bungs­luftunab­hängiges Atem­schutz­gerät Es ist zu erwarten, dass sich die Lösung sehr schnell erwärmt, dabei das vorhandene Trockeneis sublimiert und innerhalb kurzer Zeit das Lösemittel Temperaturen oberhalb des Flammpunktes erreicht. Damit besteht Brand- und Explosionsgefahr. Mit saug­fähi­gem, un­brenn­barem Ma­terial (z.B. Kie­sel­gur, Sand) auf­neh­men und ent­sor­gen! Für ausreichende Lüftung sorgen.
Produkt ist nach Auftauen brennbar, geeignete Löschmittel vorzugsweise: Kohlendioxid, alkoholbeständiger Schaum, Löschpulver. Möglich ist auch: Wassernebel. Nicht zu verwenden: Wasser im Vollstrahl! Bei Brand ent­ste­hen ge­fähr­liche Dämpfe (z.B. Kohlen­monoxid)! Berst­gefahr bei Erwär­mung.
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)
Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)



Erste Hilfe

Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.
Nach Hautkontakt: Erfrierungen keimfrei be­decken.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Ge­fahren­bereich bringen. Frisch­luft­zu­fuhr durch Ein­at­men von frischer Luft oder Beat­mung. Beatmungs­hilfen benutzen (Selbst­schutz).
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)