Polyole sind höhermolekulare Substanzen, die als Reaktionspartner von Isocyanaten zur Herstellung von Polyurethanen eingesetzt werden. Sie werden entweder als Polyether- oder Polyesterpolyole oder als Gemische von beiden angewendet.
Handelsnamen sind z.B. Baytherm, Bayfit, Baydur, Bayfill, Bayflex, Desmophen, Elastophen, Lupranol, Lupraphen, Caradol, Rhenopur, RC-PUR, Voranol.
Polyole sind klare, farblose bis bräunliche, flüssige bis feste, nahezu geruchlose, meist feuchtigkeitsanziehende Produkte.
Sie sind gut löslich in aromatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Ketonen und Estern. Ihre Wasserlöslichkeit ist in Abhängigkeit von der Molekülgröße sehr unterschiedlich.
Die Eigenschaften einzelner Polyol-Formulierungen hinsichtlich einer möglichen Gefährdung können beeinflusst werden durch den Gehalt von Hilfs- und Zusatzstoffen, wie:
a) Katalysatoren (z.B. Dimethylaminoethanol, Triethylendiamin, Bis(2-Dimethylaminoethyl)ether, Dibutylzinndilaurat, Zinnoctoat),
b) Vernetzern (z.B. Ethylenglykol, 1,4-Butandiol, Diethyltoluylendiamin)
c) Flammschutzmitteln (z.B. TCPP, TDCPP),
d) Treibmitteln (z.B. halogenierte oder teilhalogenierte FCKW's) und Stabilisatoren.
In Abhängigkeit von den Konzentrationen dieser Stoffe in der jeweiligen Polyol-Formulierung sind diese Zubereitungen gemäß Gefahrstoffrecht gekennzeichnet. Die Schutzmaßnahmen sind darauf abzustimmen.
Darüber hinaus können einige spezielle Polyole selbst kennzeichnungspflichtig sein.
Die Flammpunkte sowohl der Polyetherpolyole als auch der Polyesterpolyole liegen über 100 °C.
Wegen der Vielzahl der verwendeten handelsüblichen Polyole wird hinsichtlich der produktspezifischen Kenndaten im Einzelnen auf die Sicherheitsdatenblätter der Hersteller verwiesen.
Die Charakterisierung wurde Herstellerinformationen entnommen.
WGK: 1 (schwach wassergefährdend)
Bei der WGK handelt es sich um eine Selbsteinstufung.