Sauerstoff
Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf
Sauerstoff
Gefahren für Mensch und Umwelt
Gefahr
Die folgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf gasförmigen Sauerstoff in Druckgeräten wie z.B. Druckgasflaschen, Druckgasbündeln, Kartuschen.
Einatmen von reinem Sauerstoff über einen längeren Zeitraum kann zu Gesundheitsschäden führen.
Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel (H270). Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren (H280). Reagiert mit starken Reduktionsmitteln unter heftiger Wärmeentwicklung. Kontakt mit brennbaren Stoffen, wie z.B. organischen Stoffen, Fetten, Ammoniak, Verunreinigungen wie z.B. Rost kann zur Entzündung, teilweise sogar zur Explosion führen. Zu den brennbaren Substanzen zählen sogar Stoffe, die sonst nur schwer entflammbar sind, z.B. auch Metalle. Bei unkontrollierter Reaktion besteht Explosionsgefahr.
WGK: nicht wassergefährdend
Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln
Nur auf Dichtheit geprüfte Anlagen, Rohr- und Schlauchleitungen benutzen. Räume sind so zu lüften (siehe Mindeststandards), dass keine gefährliche Sauerstoffanreicherung entstehen kann. Sauerstoff unter Druck darf nicht anstelle von Druckluft verwendet werden. Beim Außerbetriebnehmen von einstellbaren Druckminderventilen wie folgt vorgehen: Flaschenventil schließen. Druckminderventil auf "Null" stellen. Hierzu die Einstellvorrichtung nach links bis zum Anschlag (bzw. auf "Null") drehen. Bei Druckminderventilen mit Regulierschraube diese soweit nach links drehen, bis sie ganz leicht geht. Für Sauerstoff dürfen nur Druckmessgeräte und Druckminderer mit der Aufschrift "Sauerstoff! Öl- und fettfrei halten" verwendet werden. Rändelmuttern zum Anschließen der Druckminderventile nur mit der Hand, niemals mit Rohrzangen oder anderen Werkzeugen fixieren. Einzige Ausnahme: Wenn an der Stelle der Rändelmutter eine Sechskantüberwurfmutter vorliegt, kann fachgerechtes Werkzeug genutzt werden. Verschlüsse von Lagerbehältern nur nach Druckausgleich vorsichtig öffnen! Bei Transport der Druckgasflaschen Flaschenventil schließen und durch Ventilschutzkappe sichern. Druckgasflaschen nur auf z.B. Rollreifen, Flaschenfuß, Konkavböden rollen - nicht werfen! Zum Transport stets einen Flaschenwagen benutzen. Druckgasflaschen gegen Umfallen oder Herabfallen sichern! Druckgasflaschen aufrecht stehend lagern, gegen Umfallen oder Herabfallen sichern (z.B. mit einer Kette), nicht in Fluchtwegen, an Türen oder in Durchgängen abstellen Druckgasflaschen und Lagerbehälter vor mechanischer Beschädigung schützen, z.B. durch Anfahrschutz, Abschrankung, Schutzabstand.
Sauerstoff fördert die Verbrennung und erhöht damit die Brandgefahr auch bei sonst schwer entflammbaren Stoffen. Daher Freisetzen von Sauerstoff vermeiden.
Falls mit betriebsbedingter Sauerstoffanreicherung zu rechnen ist, sind folgende Maßnahmen zu treffen: Von Zündquellen fern halten (z.B. nicht Rauchen, keine offenen Flammen, Erden)! Arbeiten mit Zündgefahr ( z.B. Feuerarbeiten, Heißarbeiten, Schweißen, insbesondere bei Wartung und Reparatur) nur mit schriftlicher Erlaubnis ausführen. Wegen der Gefahr einer Entzündung müssen alle mit Sauerstoff in Berührung kommenden Anlageteile für den Sauerstoffbetrieb gereinigt und sauber sein, soweit das technisch möglich ist. Sie müssen insbesondere frei sein von Schlacke, Rost, Schweißrückständen, Strahlmaterial, Öl, Fett und Lösemitteln und anderen Fremdstoffen und -partikeln wie Verpackungsmaterial, Rostschutzmitteln und Bearbeitungsspänen. Auch eine Berührung mit ölhaltigen Putzlappen oder fettigen Fingern ist zu vermeiden, mit Öl oder Fett verschmutzte Kleidung darf beim Umgang mit Sauerstoff nicht getragen werden.
Unter Verschluss oder nur für fachkundige und zuverlässige Personen zugänglich aufbewahren. Die Lagerung ist unzulässig in Durchgängen, Durchfahrten, Treppenräumen oder an Treppenräumen von Freianlagen, allgemein zugänglichen Fluren, in Garagen und Arbeitsräumen.
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)Augenschutz: Gestellbrille mit Seitenschutz! Bei erhöhtem Gefährdungspotenzial, z.B. bei Instandhaltungsarbeiten, zusätzlich Schutzschirm tragen.
Handschutz: Bei Transport gegen mechanische Beanspruchung beschichtete Handschuhe, ansonsten Handschutz auf andere Gefahrstoffe abstimmen. Bei Bedarf: gerbstoffhaltige Hautschutzmittel verwenden.
Fußschutz: Bei der Handhabung von z.B. Druckgasflaschen Sicherheitsschuhe tragen.
Verhalten im Gefahrenfall
Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Wenn ohne Risiko möglich, Gaszufuhr absperren oder Leck schließen. Raum anschließend lüften. Undichte Druckgasbehälter (Flaschen) nur dann ins Freie transportieren, wenn aufgrund der geringen Leckrate keine unmittelbare Gefahr erkennbar ist. Im Freien Inhalt vorsichtig und gefahrlos abblasen lassen. Dabei auf die Vermeidung von Zündquellen und Brandlasten achten.
Produkt ist nicht brennbar. Vorsicht! Produkt ist brandfördernd und erhöht die Gefahr im Brandfall! Mit Sauerstoff durchtränkte Kleidung unbedingt von Zündquellen fernhalten (extreme Brandgefahr!). Bei Brand in der Umgebung unter Beachtung des Selbstschutzes gefüllte Druckgasbehälter aus dem Gefahrenbereich bringen. Ist das nicht möglich, mit Wasser aus geschützter Stellung besprühen. Bei Brand in der Umgebung Behälter mit Sprühwasser kühlen! Berstgefahr bei Erwärmung. Feuerwehr über das Vorhandensein und den Standort von Druckgasbehältern informieren.
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)
Erste Hilfe
Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.Nach Hautkontakt: Brennende Kleidung möglichst rasch unter einer Notduschen ablöschen, Brandwunden darunter intensiv kühlen.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Gefahrenbereich bringen.
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)
Sachgerechte Entsorgung
Druckgasbehälter (Flaschen) nicht bis zum völligen Druckausgleich entleeren. Leere Druckgasflaschen kennzeichnen, Rückgabe an den Lieferanten. Defekte Druckgasflaschen kennzeichnen, Lieferanten informieren.