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Sauerstoff

Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf


Sauerstoff


Gefahren für Mensch und Umwelt

GHS03 GHS04

Gefahr

Die folgen­den Informa­tionen beziehen sich aus­schließlich auf gasförmigen Sauerstoff in Druckgeräten wie z.B. Druckgasflaschen, Druckgasbündeln, Kartuschen.
Ein­at­men von reinem Sauer­stoff über einen länge­ren Zeit­raum kann zu Ge­sund­heits­schä­den führen.
Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel (H270). Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren (H280). Reagiert mit star­ken Reduktions­mitteln un­ter hef­tiger Wärme­ent­wicklung. Kontakt mit brennbaren Stoffen, wie z.B. organischen Stoffen, Fetten, Ammoniak, Verunreinigungen wie z.B. Rost kann zur Ent­zün­dung, teilweise sogar zur Explosion führen. Zu den brennbaren Substanzen zählen sogar Stoffe, die sonst nur schwer entflammbar sind, z.B. auch Metalle. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr.
WGK: nicht wassergefährdend




Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Druckgasflasche durch Kette si P003 Keine offene Flamme; Feue Leer/Abstand M004 Augenschutz benutzen

Nur auf Dicht­heit ge­prüf­te An­la­gen, Rohr- und Schlauch­lei­tungen benut­zen. Räume sind so zu lüften (siehe Mindeststandards), dass keine gefährliche Sauerstoffanreicherung entstehen kann. Sauerstoff unter Druck darf nicht anstelle von Druckluft verwendet werden. Beim Außerbetriebnehmen von einstellbaren Druckminderventilen wie folgt vorgehen: Flaschenventil schließen. Druckminderventil auf "Null" stellen. Hierzu die Einstellvorrichtung nach links bis zum Anschlag (bzw. auf "Null") drehen. Bei Druckminderventilen mit Regulierschraube diese soweit nach links drehen, bis sie ganz leicht geht. Für Sauerstoff dürfen nur Druckmessgeräte und Druckminderer mit der Aufschrift "Sauerstoff! Öl- und fettfrei halten" verwendet werden. Rändelmuttern zum Anschließen der Druckminderventile nur mit der Hand, niemals mit Rohrzangen oder anderen Werkzeugen fixieren. Einzige Ausnahme: Wenn an der Stelle der Rändelmutter eine Sechskantüberwurfmutter vorliegt, kann fachgerechtes Werkzeug genutzt werden. Ver­schlüsse von Lager­behältern nur nach Druck­aus­gleich vorsichtig öff­nen! Bei Trans­port der Druck­gas­flaschen Flaschen­ventil schließen und durch Ventil­schutz­kappe sichern. Druck­gas­fla­schen nur auf z.B. Roll­reifen, Fla­schen­fuß, Kon­kav­böden rollen - nicht wer­fen! Druck­gas­flaschen gegen Um­fallen oder Herab­fallen sichern! Druck­gas­flaschen und Lager­behäl­ter vor mecha­nischer Beschä­digung schützen, z.B. durch An­fahr­schutz, Ab­schran­kung, Schutz­abstand.
Sauerstoff fördert die Verbrennung und erhöht damit die Brandgefahr auch bei sonst schwer entflammbaren Stoffen. Daher Freisetzen von Sauerstoff vermeiden. Falls mit betriebsbedingter Sauerstoffanreicherung zu rechnen ist, sind folgende Maßnahmen zu treffen: Von Zünd­quellen fern halten (z.B. nicht Rau­chen, keine offenen Flam­men, Erden)! Feuer­arbei­ten, Heiß­arbeiten, Schweißen nur mit schrift­licher Erlaubnis. Wegen der Gefahr einer Entzündung müssen alle mit Sauerstoff in Berührung kommenden Anlageteile für den Sauerstoffbetrieb gereinigt und sauber sein, soweit das technisch möglich ist. Sie müssen insbesondere frei sein von Schlacke, Rost, Schweißrückständen, Strahlmaterial, Öl, Fett und Lösemitteln und anderen Fremdstoffen und -partikeln wie Verpackungsmaterial, Rostschutzmitteln und Bearbeitungsspänen. Auch eine Berührung mit ölhaltigen Putzlappen oder fettigen Fingern ist zu vermeiden, mit Öl oder Fett verschmutzte Kleidung darf beim Umgang mit Sauerstoff nicht getragen werden.
Unter Verschluss oder nur für fach­kundige und zuver­lässige Per­sonen zugänglich aufbe­wahren. Die Lagerung ist unzulässig in Durchgängen, Durchfahrten, Treppenräumen oder an Treppenräumen von Freianlagen, allgemein zugänglichen Fluren, in Garagen und Arbeitsräumen.
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)

Augenschutz: Ge­stell­brille mit Seiten­schutz! Bei erhöhtem Gefährdungs­poten­zial, z.B. bei Instand­haltungs­arbeiten, zusätz­lich Schutz­schirm tragen.
Handschutz: Bei Transport gegen mechanische Beanspruchung beschichtete Handschuhe, ansonsten Hand­schutz auf andere Gefahrstoffe abstimmen. Bei Bedarf: gerbstoffhaltige Hautschutzmittel verwenden. Fußschutz: Bei der Handhabung von z.B. Druck­gasflaschen Sicher­heits­schuhe tragen.



Verhalten im Gefahrenfall

Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Wenn ohne Risi­ko mög­lich, Gas­zufuhr ab­sperren oder Leck schließen. Raum an­schließend lüf­ten. Undichte Druckgasbehälter (Flaschen) nur dann ins Freie transportieren, wenn aufgrund der geringen Leckrate keine unmittelbare Gefahr erkennbar ist. Im Freien Inhalt vorsichtig und gefahrlos abblasen lassen. Dabei auf die Vermeidung von Zündquellen und Brandlasten achten.
Pro­dukt ist nicht brenn­bar. Vorsicht! Produkt ist brandfördernd und erhöht die Gefahr im Brandfall! Mit Sauerstoff durchtränkte Kleidung unbedingt von Zündquellen fernhalten (extreme Brandgefahr!). Bei Brand in der Umgebung unter Beach­tung des Selbst­schutzes gefüllte Druckgas­behälter (Flaschen) aus dem Gefahren­bereich brin­gen. Ist das nicht möglich, mit Wasser aus geschützter Stellung besprühen. Bei Brand in der Um­ge­bung Be­häl­ter mit Sprüh­was­ser küh­len! Berst­gefahr bei Erwär­mung. Feuerwehr über gefährdete Druckgasbehälter (Flaschen) oder Lagerbehälter informieren.
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)
Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)



Erste Hilfe

Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.
Nach Hautkontakt: Brennende Kleidung möglichst rasch unter einer Notduschen ablöschen, Brandwunden darunter intensiv kühlen.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Ge­fahren­bereich bringen.
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)



Sachgerechte Entsorgung

Druckgasbehälter (Flaschen) nicht bis zum völligen Druckausgleich entleeren. Leere Druck­gas­flaschen kenn­zeich­nen, Rück­gabe an den Lieferanten. Defekte Druckgasflaschen kennzeichnen, Lieferanten informieren.