GisChem

Fluorwasserstoffsäure ab 7 %

Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf


Fluorwasserstoffsäure ab 7 %


Gefahren für Mensch und Umwelt

GHS06 GHS05

Gefahr

Ein­atmen, Ver­schlucken oder Haut­kon­takt kann zu ernsten Ge­sund­heits­schä­den führen. Lebensgefahr bei Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen (H300 + H310 + H330). Ver­ur­sacht schwere Ver­ätzungen der Haut und schwere Augenschäden (H314). Wirkt ätzend auf die Atemwege (EUH071). Kann Zahnschäden, Knochenveränderungen, Lungenschäden ver­ur­sachen.
Rea­giert mit starken Lau­gen un­ter hef­tiger Wär­me­ent­wick­lung. Bildet mit Fluor brennbare Gase/Dämpfe. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Kalium­per­manga­nat (Explosions­gefahr!). Fluor­wasser­stoff reagiert heftig mit Methansulfonsäure und mit Salpeter­säure in Ge­gen­wart von Glycerin. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Ammoniak, Aminoethanol, Essigsäureanhydrid und Schwefel­säure.
WGK: 2 (deutlich wassergefährdend)




Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Leer/Abstand Gesichtsschutzschild und Augen M009 Handschutz benutzen M017 Atemschutz benutzen

Bei Dämpfen oder Nebeln Absaugung einschalten und in ihrem Wirkungsbereich arbeiten. Lösungen mit größter Vor­sicht hand­ha­ben! Ge­binde nicht offen ste­hen las­sen! Beim Ab- und Um­füllen Ver­spritzen und Nach­lauf ver­meiden. Reak­tions­fähige Stoffe fern hal­ten. Bei Temperaturen über vor allem bei Konzentrationen über 70 % bereits bei Raum­tem­pera­tur kann sich in geschlossenen Behältern ein Überdruck aufbauen. Ver­schlüsse von Behältern nur nach Druck­aus­gleich vorsichtig öff­nen! Beim Auflösen oder Verdünnen immer zuerst das Wasser und dann die Säure zugeben! Temperatur kontrollieren! Säure- und Fluorwasserstoffbeständige Hilfsgeräte verwenden. Nur solche Arbeitsgeräte verwenden, mit denen Hautkontakt verhindert wird.
Nicht Essen, Trinken, Rauchen oder Schnupfen. Einatmen von Dämpfen und Aero­solen ver­mei­den! Be­rührung mit Au­gen, Haut und Klei­dung ver­mei­den! Produkt­reste sofort von der Haut entfer­nen, Haut schonend reinigen und sorgfältig abtrocknen. Auch bei klei­nen Be­net­zungen unbe­dingt Erste-Hilfe-Maß­nahmen er­grei­fen, Arzt kon­sul­tieren. Vor je­der Pau­se und nach Ar­beits­en­de Hände und andere ver­schmutzte Körper­stellen gründ­lich rei­ni­gen. Nach der Arbeit bzw. vor längeren Pausen Haut­pfle­ge­mit­tel ver­wen­den! Keinen Arm- oder Handschmuck tragen. Straßen­klei­dung ge­trennt von Ar­beits­klei­dung auf­be­wahren! Verschmutzte und durchtränkte Arbeitskleidung sofort wechseln. Separate Putzlappen und Reinigungstücher für Haut und Maschinen oder Geräte verwenden.
Behälter dicht ge­schlossen an einem kühlen, gut ge­lüfteten Ort lagern. Lagerbedingungen beachten! Unter Verschluss oder nur für fach­kundige und zuver­lässige Per­sonen zugänglich aufbe­wahren.
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)

Augenschutz: Korb­bril­le mit Kunst­stoff­glä­sern! Bei Gefähr­dung des Ge­sichts durch Spritz­gefahr (z.B. beim Öffnen von Gebinden): zusätzlich Gesichtsschutz­schirm.
Handschutz: Handschuhe aus: ... (Bitte wählen Sie aus dem GisChem-Datenblatt oder dem SDB Abschnitt 8 unter Berücksichtigung der Tätigkeit einen geeigneten Schutzhandschuh aus und geben diesen hier an.)
Beim Tragen von Schutzhand­schuhen sind Baum­woll­unter­zieh­hand­schuhe em­pfehlens­wert!

Tragezeiten von Schutzhandschuhen beachten! Bei längerfristigem Tragen von Schutzhandschuhen: spezielle Hautschutzmittel vor der Arbeit verwenden.
Atemschutz: Kombinationsfilter E-P2 (gelb/weiß) oder Kombinationsfilter B-P2 (grau/weiß).

Körperschutz: Beim Ver­dün­nen oder Ab­fül­len: Kunst­stoff­schürze!



Verhalten im Gefahrenfall

Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Bei der Besei­tigung von ausge­lau­fenem/ver­schüttetem Produkt immer Schutz­brille, Hand­schuhe sowie bei größeren Mengen Atem­schutz tragen. Nach Verschütten mit Wasser verdünnen und mit in Sodalösung aufgeschlämmtem Kalk neutralisieren und wie unter Entsorgung beschrieben verfahren. Reste mit viel Wasser wegspülen. Raum an­schließend lüf­ten.
Pro­dukt ist nicht brenn­bar. Ent­weichende Dämpfe mit Sprüh­wasser nieder­schlagen, an­schließend mög­lichst schnelle Reini­gung. Bei Metallkontakt Wasserstoff-Bildung möglich - Explosionsgefahr. Berst- und Ex­plo­sions­ge­fahr bei Er­wärmung!
Ein­dringen in Boden, Gewäs­ser und Kanalisation ver­hindern!
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)
Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)



Erste Hilfe

Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.
Nach Augenkontakt: Sofort unter Schutz des un­ver­letzten Auges ausgiebig (mind. 10 Minu­ten) bei geöff­ne­ten Lidern mit Was­ser spülen.
Nach Hautkontakt: Ver­un­reinigte Klei­dung, auch Unterwäsche und Schuhe, so­fort aus­ziehen; persönliche Schutzausrüstung tragen. Haut mit viel Was­ser spülen. Nach gründ­lichem Ab­waschen mit Was­ser Calcium­glu­ko­nat-Gel ein­mas­sieren! Ver­ätzun­gen keim­frei be­decken.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Ge­fahren­bereich bringen. Sofort, auch bei feh­lenden Krank­heits­zeichen, ein Do­sier­aerosol (inha­lati­ves Ste­roid) ein­atmen lassen. Dosierung, Art der Anwendung und weitere Behandlung nach be­triebs­ärztlicher Anordnung!
Nach Verschlucken: Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mun­des. Was­ser in klei­nen Schlu­cken trin­ken lassen.
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)



Sachgerechte Entsorgung

Nicht in Aus­guss oder Müll­ton­ne schüt­ten! Stoff/Produkt-Abfälle zur Ent­sorgung sammeln in: (bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben)