GisChem

Natriumazid

Auszug aus:
Betriebsanweisungsentwurf

Natriumazid: Gefahren für Mensch und Umwelt

GHS06 GHS09

Gefahr

Ein­atmen, Ver­schlucken oder Haut­kon­takt kann zu Ge­sund­heits­schä­den führen. Lebensgefahr bei Verschlucken (H300). Kann Atem­wege, Augen, Ma­gen-Darm-Trakt und Haut reizen. Ein­atmen der Stäube kann auch noch nach Stun­den zu einem töd­lichen Lungen­ödem füh­ren. Vor­über­gehend Übelkeit, Kopf­schmerzen, Durch­fall, Blutdruckabfall, Durstgefühl, Krämpfe mög­lich.
Bil­dung explo­sions­fähiger Staub-Luft-Ge­mische möglich. Ent­zün­dung von Staub-Luft-Ge­mischen durch Schweiß­funken, Trenn­schleifer oder Funken an elektrischen Geräten wie Motoren oder Schaltern möglich. Bei Erwärmung auf 300 °C heftige Zersetzung. Es besteht Explosionsgefahr. Reagiert mit star­ken Oxi­dations­mitteln un­ter hef­tiger Wärme­ent­wicklung. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Schwefel­kohlen­stoff, Halogen­kohlen­wasser­stoffen sowie mit Dimethyl­sulfat in Ge­gen­wart von Säuren. Bei unkon­trollierter Reak­tion besteht Explo­sions­gefahr. Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Säure­chloriden, Phos­gen, Cyanurchlorid sowie mit Benzoylchlorid in Ge­gen­wart von Alka­lien. Bildet bei Kontakt mit Schwer­metallen, Bunt­metallen (z.B. Kupfer, Blei, Mes­sing, Bronze) explosionsfähige Metallazide. Explo­sions­gefahr bereits bei Stoss oder mecha­nischer Rei­bung. Bil­det mit Säuren (z.B. Schwefel­säure) und Wasser ge­fähr­liche Ga­se und Dämpfe (giftige und explosionsfähige Stickstoffwasserstoffsäure). Die Säure verdampft sehr leicht und kann sich somit über weite Strecken, z.B. in Lüftungs- und Leitungssystemen verteilen. Somit können auch an weit entfernten Orten Azide entstehen.
Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung (H410).
WGK: 2 (deutlich wassergefährdend)