Natriumazid wird auch als Stickstoffwasserstoffsaures Natrium bezeichnet und ist eine weiße, geruchlose, kristalline Substanz, die in Wasser löslich und in organischen Lösemitteln, z.B. Ether, unlöslich ist.
Natriumazid bildet bei Kontakt mit Schwer- oder Buntmetallen hochempfindliche explosionsgefährliche Metallverbindungen.
Verwendung fand Natriumazid hauptsächlich zur Erzeugung gaserzeugender pyrotechnischer Mischungen für Airbags in Fahrzeugen.
Dabei sind zusätzlich die Bestimmungen des Sprengstoffgesetzes zu betrachten, auf die im Folgenden allerdings nicht eingegangen wird.
Es wird außerdem zur Herstellung von reinem Natrium im Labor, Stickstoffwasserstoffsäure, Bleiazid, tert-Alkylaziden, sowie als Bakterizid, Fungizid oder als Nitrifikationsinhibitor eingesetzt.
Darüber hinaus wird es als Reagenz im Ames-Test in der Biotechnologie benötigt.
Ab ca. 275 °C Zersetzung.
Ab ca. 300 °C verläuft die Reaktion schnell und sehr heftig.
Mindestzündtemperatur der Staubwolke: > 300 °C
Natriumazid
Arbeitsplatzgrenzwert (AGW): 0,2 mg/m³
Spitzenbegrenzung: Überschreitungsfaktor (ÜF) 2; Kategorie für Kurzzeitwerte (I)
Der messtechnische Mittelwert über 15 Minuten darf den 2-fachen AGW nicht überschreiten.
TA Luft (2021) 5.2.1 Gesamtstaub (zur Umwelt-VwV von 2021):
Die im Abgas enthaltenen staubförmigen Emissionen dürfen den Massenstrom 0,20 kg/h oder die Massenkonzentration 20 mg/m³ nicht überschreiten.
Auch bei Einhaltung oder Unterschreitung eines Massenstroms von 0,20 kg/h darf im Abgas die Massenkonzentration 0,15 g/m³ nicht überschritten werden.
Bei Emissionsquellen, die den Massenstrom 0,40 kg/h überschreiten, darf im Abgas die Massenkonzentration 10 mg/m³ nicht überschritten werden.
WGK: 2 (deutlich wassergefährdend), Kenn-Nr.: 636
Bei der WGK handelt es sich um eine gemäß AwSV im Bundesanzeiger veröffentlichte Angabe.