Acrylamid
Ganzes Dokument: Betriebsanweisungsentwurf
Acrylamid
Gefahren für Mensch und Umwelt
Gefahr
Die im Folgenden aufgeführten Gefahren und Maßnahmen beziehen sich auf den Feststoff.
Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme durch die Haut kann zu Gesundheitsschäden führen. Hautkontakt kann zu Gesundheitsschäden führen. Kann Krebs erzeugen (H350)! Kann genetische Defekte verursachen (H340)! Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen (H361f)! Giftig bei Verschlucken (H301). Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt oder Einatmen (H312 + H332). Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition (H372). Verursacht schwere Augenreizung (H319). Verursacht Hautreizungen (H315). Kann allergische Hautreaktionen verursachen (H317). Kann Atemwege reizen. Kann Gefühlsstörungen, Muskelschwäche, Koordinationsstörung und Halluzinationen verursachen. Kann bei längerfristiger Einwirkung Nervenlähmung und Nervenschaden, Leberschaden und Kreislaufstörung verursachen. Personen mit Acrylamid-Allergie sollten keinen Kontakt mit diesem Stoff haben.
Gefahr durch Ansammlung explosionsfähiger Atmosphäre in Bodennähe bei Erwärmung! Bildung explosionsfähiger Staub-Luft-Gemische möglich. Entzündung von Staub-Luft-Gemischen durch offene Flammen oder in Mühlen möglich. Polymerisiert unter heftiger Wärmeentwicklung bei erhöhten Temperaturen sowie bei Kontakt mit Polymerisationsinitiatoren (z.B. UV-Licht, Oxidationsmitteln, Säuren, Laugen). Bei unkontrollierter Reaktion besteht Explosionsgefahr. Bildung von Nitrosaminen, die Krebs erzeugen können, unter speziellen Bedingungen möglich!
WGK: 3 (stark wassergefährdend)
Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln
Nur im Abzug arbeiten und Frontschieber geschlossen halten. Möglichst geschlossene Apparaturen verwenden. Durchpolymerisiertes Acrylamid enthält auch in wässriger Lösung noch gelöste Monomerreste. Für die Gel-Elektrophorese, wenn möglich, fertig bezogene Gele einsetzen. Werden Gele selbst angesetzt, im Abzug arbeiten. Gefäße nicht offen stehen lassen! Beim Ab- und Umfüllen bzw. beim Mischen Staubentwicklung vermeiden. Reaktionsfähige Stoffe fern halten bzw. nur kontrolliert zugeben. Räumliche Trennung sowie Kennzeichnung der Arbeitsplätze - Aufenthalt nur soweit notwendig. Arbeitsgeräte einsetzen, die Hautkontakt verhindern oder verringern.
Staubablagerung und -aufwirbelung vermeiden! Staubablagerungen sofort entfernen! Vorräte im Labor so gering wie möglich halten, gegen Flamm- und Hitzeeinwirkung gesichert aufbewahren. Von Zündquellen fern halten (z.B. nicht Rauchen, keine offenen Flammen, Erden)! Da explosionsfähiger Staub nur im Abzug mit ex-geschütztem Ventilator arbeiten. Feucht reinigen oder saugen (nur mit ex-geschützten Industriestaubsaugern). Erwärmung vermeiden.
Nicht Essen, Trinken, Rauchen oder Schnupfen. Einatmen von Stäuben vermeiden! Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden! Vor jeder Pause und nach Arbeitsende Hände und andere verschmutzte Körperstellen gründlich reinigen. Nach der Arbeit bzw. vor längeren Pausen Hautpflegemittel verwenden! Produktreste sofort von der Haut entfernen, Haut schonend reinigen und sorgfältig abtrocknen. Keinen Arm- oder Handschmuck tragen. Straßenkleidung getrennt von Arbeitskleidung aufbewahren! Verschmutzte Arbeitskleidung sofort wechseln. Separate Putzlappen und Reinigungstücher für Haut und Maschinen oder Geräte verwenden.
Vorratsmenge am Arbeitsplatz: .......(bitte eintragen oder ganze Zeile löschen)Augenschutz: Gestellbrille mit Seitenschutz. Bei Spritzgefahr oder Auftreten von Gasen, Dämpfen, Nebeln, Rauchen oder Stäuben: Korbbrille!
Handschutz: Handschuhe aus:
... (Bitte wählen Sie aus dem GisChem-Datenblatt oder dem SDB Abschnitt 8 unter Berücksichtigung der Tätigkeit einen geeigneten Schutzhandschuh aus und geben diesen hier an.)Beim Tragen von Schutzhandschuhen sind Baumwollunterziehhandschuhe empfehlenswert!
Tragezeiten von Schutzhandschuhen beachten! Bei längerfristigem Tragen von Schutzhandschuhen: spezielle Hautschutzmittel vor der Arbeit verwenden.
Verhalten im Gefahrenfall
Gefahrenbereich räumen und absperren, Vorgesetzten informieren.
Bei der Beseitigung von ausgelaufenem/verschüttetem Produkt immer Schutzbrille, Handschuhe sowie bei größeren Mengen Atemschutz tragen. Geeigneter Atemschutz: Kombinationsfilter A-P (braun/weiß) Unter Staubvermeidung aufnehmen und entsorgen!
Produkt ist brennbar, doch nur kurzes Anbrennen und rasches Auslöschen von selbst. Entstehungsbrand: Tragbaren Feuerlöscher einsetzen. Nicht zu verwenden: Wasser im Vollstrahl! Rückzündungsgefahr bei Anwendung von Kohlendioxid als Löschmittel . Bei Brand entstehen gefährliche Dämpfe (z.B. Kohlenmonoxid, Stickoxide)!
Eindringen in Boden, Gewässer und Kanalisation verhindern!
Alarm-, Flucht- und Rettungspläne beachten.
Zuständiger Arzt: ...... (bitte eintragen)Unfalltelefon: ...... (bitte eintragen)
Erste Hilfe
Bei jeder Erste-Hilfe-Maßnahme: Selbstschutz beachten, Vorgesetzen informieren, in der Regel umgehend Arzt hinzuziehen.Nach Augenkontakt: Sofort unter Schutz des unverletzten Auges ausgiebig (mind. 10 Minuten) bei geöffneten Lidern mit Wasser spülen.
Nach Hautkontakt: Verunreinigte Kleidung, auch Unterwäsche und Schuhe, sofort ausziehen; persönliche Schutzausrüstung tragen. Haut mit viel Wasser spülen.
Nach Einatmen: Verletzten aus dem Gefahrenbereich bringen.
Nach Verschlucken: Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mundes. Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen.
Ersthelfer: ......... (Bitte eintragen oder auf Ersthelferliste verweisen und/oder hier löschen)
Sachgerechte Entsorgung
Nicht in Ausguss oder Mülltonne schütten! Stoff/Produkt-Abfälle zur Entsorgung sammeln in:
(bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben) Verpackungen mit Restinhalten:
(bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben)Verunreinigtes Aufsaugmaterial und Putzlappen sammeln in:
(bitte Abfallbehälter/Sammelstelle/ggf. Ansprechpartner angeben)