GisChem

wassergemischte Kühlschmierstoffe (Gebrauchsemulsion)

Auszug aus:
Datenblatt

wassergemischte Kühlschmierstoffe (Gebrauchsemulsion): Charakterisierung, Grenzwerte, Einstufungen

Diese Produktgruppe umfasst wassergemischte Kühlschmierstoffe zur Metallbearbeitung.
Sie werden auch als Bohrmilch, Bohremulsion oder Schleifwasser bezeichnet.
Geruch, Trübung und Farbe hängen vom jeweiligen Kühlschmierstoff ab. Lösungen sind klar, Emulsionen sind trüb.
Wassergemischte Kühlschmierstoffe sind alkalisch.
Die Zusammensetzung ist abhängig vom Anwendungszweck und den verwendeten Additiven.
Inhaltsstoffe sind von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich.
So können z. B. Mineralöle, Kohlen­wasserstoffe, Glykolether, Emulgatoren, Schaum­verhinderer, Korrosions­inhibitoren oder Biozide enthalten sein.
Von einzelnen Inhaltsstoffen können spezielle Gesundheitsgefahren ausgehen, z. B. können sie Allergien auslösen.
Die hauptsächliche Gesundheitsgefahr ist die Feuchtbelastung der Haut, die Hautentfettung und die toxisch-irritative Wirkung.
Bei der Bearbeitung kommt es zu nichtbeabsichtigten Einschleppungen in den Kühlschmierstoff, die als Fremdstoffe bezeichnet werden.
Fremdstoffe können z. B. Fremdöle wie Hydraulik- oder Bettbahnöle sein, oder Anhaftungen an Werkstücken aus vorgeschalteten Bearbeitungsschritten wie z. B. Korrosionsschutzöle, Härteöle oder Reinigungsmittelrückstände sowie Metallabrieb.
Bei längerer Standzeit kann es zur Anreicherung von wasserlöslichen Metallverbindungen (z. B. Nickel- und Kobalt-Verbindungen) kommen, die sensibilisierende Eigenschaften haben.
Bei der Beurteilung der Gesundheitsgefährdung wird das Produkt im Frischansatz und der wassergemischte Kühlschmierstoff nach Gebrauch bewertet.
Beim Gebrauch kann es zu einer Besiedelung mit Mikroorganismen (Bakterien, Schimmel- und Hefepilzen) kommen ("Verkeimung").
Dabei müssen neben der Infektionsgefahr auch toxische und sensibilisierende Eigenschaften beachtet werden.
Die Pflege des Kühlschmierstoffs und die Vermeidung des Eintrags von Fremdstoffen sind wesentlich, um die technischen Anwendungsbedingungen zu erhalten und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen.
Das Risiko der Bildung krebserzeugender Nitrosamine bei der Verwendung wassergemischter Kühlschmierstoffe kann weitestgehend ausgeschlossen werden, wenn Kühlschmierstoffe eingesetzt werden, die den Anforderungen der TRGS 611 entsprechen
und bei sachgemäßer Überwachung und Pflege gemäß TRGS 611 und DGUV Regel 109-003, siehe auch Kapitel: Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen dieses Datenblattes.
Für jeden wassergemischten Kühlschmierstoff ist die vom Hersteller für das jeweilige Arbeitsverfahren vorgegebene Konzentration einzuhalten.
Für wassermischbare Kühlschmier­stoffe/Kühlschmier­stoffkonzentrate sind in GisChem auf­grund des unter­schied­lichen Ge­fah­ren­potenzials geson­derte Daten­blätter enthalten.
Die unter Grenzwerte und Einstufungen aufgeführten Stoffe/Gemische müssen nicht unbedingt auch in allen Produkten dieser Produktgruppe enthalten sein.
Die Produkte dieser Produktgruppe können in Ab­hän­gigkeit von der Konzentration der Inhalts­stoffe von der oben genannten Einstufung ab­weichen.
Die produktspezifischen Kenndaten im Ein­zel­nen sind den Sicherheitsdatenblättern der Her­steller zu ent­neh­men.
Die Charakterisierung wurde Herstellerinformationen entnommen.
Stand der Technik bei der Metallbearbeitung: 10 mg/m³ (gemessen als Summe aus Kühlschmierstoff-Dampf und -Aerosol, gemäß DGUV Regel 109-003).
Inhaltsstoffe mit Arbeitsplatzgrenzwerten gemäß TRGS 900 werden im Sicherheitsdatenblatt des Kühlschmierstoff-Konzentrats, Abschnitt 3 oder Abschnitt 8, angegeben.
In Abhängigkeit vom eingesetzten Kühlschmierstoffkonzentrat, dem Arbeitsverfahren und dem bearbeiteten Werkstoff enthält der Kühlschmierstoff auch Metalle mit AGW aus der TRGS 900.
Diese Metalle sind im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen.
Sensibilisierende Stoffe können vorhanden sein. Da diese Stoffe nur in geringen Mengen enthalten sind, werden sie häufig nicht im Sicherheitsdatenblatt angegeben.
WGK: Die Wasser­gefährdungs­klassen sind innerhalb dieser Pro­dukt­gruppe unterschiedlich, siehe Sicherheitsdatenblätter der Hersteller.