GisChem

Roheisen- und Stahlerzeugung

Auszug aus:
Datenblatt

Roheisen- und Stahlerzeugung: Messung / Ermittlung

Eine Dauerüberwachung der CO-Konzentration durch stationäre oder tragbare Messgeräte ist erforderlich, die bei der Roheisen- und bei der Stahlerzeugung auch außerhalb der Aggregate prozessbedingt mit einem erhöhten Wert auftreten kann.
Bereiche mit erhöhter Gefährdung durch sauerstoffverdrängende Gase sind zu ermitteln und zu kennzeichnen. Eine Dauerüberwachung der Sauerstoff-Konzentration durch stationäre oder tragbare Messgeräte kann notwendig sein.
Im Bereich von Draht- und Stabstahlwalzwerken, bei der Elektrostahlerzeugung und bei der Herstellung von Sonderstählen ist eine Exposition insbesondere gegenüber Cobalt und Nickelverbindungen oberhalb der Toleranzkonzentrationen möglich.
Durch die Zugabe von Flussspat als Schlackenbildner kann es an ESU-Anlagen zur Bildung von ätzender Flusssäure kommen, bei deren Exposition Lebensgefahr besteht.
Die PAK können in Steinkohlenruß, Steinkohlenteer oder Steinkohlenteerpech enthalten sein oder durch Pyrolyse des organischen Materials entstehen, z. B. dann, wenn es unvollständig verbrennt.
Bei der Roheisen- und Stahlerzeugung kann es bei verschiedenen Arbeitsschritten insbesondere beim Einsatz von Schrotten zu einer Bleiexposition kommen.
Exposition Anorganische Faserstäube bei Tätigkeiten mit Hochtemperaturwolle möglich.
Bei der Elektrostahlerzeugung ist mit einer Exposition gegenüber Chrom(VI)-Verbindungen und Cobalt zu rechnen.
Bei der Herstellung von Sonderstählen (Offshore-Anwendungen, Turbinen) ist insbesondere im Bereich der hochnickelhaltigen Legierungen mit relevanter Exposition gegenüber Nickelverbindungen zu rechnen.
Wegen des allergisierenden Potenzials einiger Inhaltsstoffe (Cobalt, Nickel und Chrom) ist Hautkontakt zu vermeiden.
Ersatzstoffprüfung vornehmen und dokumentieren. Ist die Substitution technisch nicht möglich, Roheisen- und Stahlerzeugung soweit technisch machbar in geschlossenen Anlagen durchführen.
Beurteilung der Gefährdung beim Einatmen (TRGS 402): Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen durch Messungen nachweisen.
Messungen des Stoffes/Produktes insbesondere auch zur frühzeitigen Ermittlung erhöhter Exposition aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse oder Unfälle durch­führen.
Beurteilung der Gefährdung bei Hautkontakt (TRGS 401):
Eine hohe Gefährdung liegt vor:
bei großflächigem und längerfristigem (> 15 min pro Schicht) Kontakt.
Eine mittlere Gefährdung liegt vor:
bei großflächigem und kurzfristigem Kontakt (< 15 min pro Schicht) oder
bei kleinflächigem und längerfristigem Kontakt (z.B. Sprit­zer > 15 min pro Schicht).
Eine geringe Gefährdung liegt vor:
bei kleinflächigem und kurzfristigem (z.B. Spritzer, Einwirkung < 15 min pro Schicht) Kontakt,
bei kurzfristigem und kleinflächigem Hautkontakt mit verschmutzter Arbeitskleidung, Arbeitsmitteln oder Arbeitsflächen.
Bei mittlerer/hoher Gefährdung zusätz­lich:
Aufgrund der Hautgefährdung prüfen, ob ein Ersatzstoff verwendet oder eine Verfahrens­änderung durch­geführt werden kann. Wenn nicht möglich, in der Gefährdungsbeurteilung begründen.

Mindeststandards